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Erfahrungsbericht MINI Kauf in England

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Hallo Welt

Aus finanziellen Gründen (war bis vor kurzem noch armer Student ^^) habe ich nach günstigen Wegen gesucht an einen neuen MINI zu kommen. Nach einigen Recherchen schien mir eine Bestellung bei einem MINI Händler aus England die günstigste Möglichkeit zu sein. Erfahrungsberichte darüber habe ich nur im MINI2IG Forum gefunden, und diese auch sehr knapp ... darum möchte ich nun meine Erfahrung etwas ausführlicher mit euch teilen, in der Hoffnung, dass ich damit dem ein oder anderen, der sich den Kauf auf diese Weise überlegt, die Entscheidung in die eine oder andere Richtung erleichter.


1. Schritt war logischerweise die Konfiguration des MINIs

Da die Konfiguratoren je nach Land unterschiedlich sind muss man hier auch den Konfigurator des Landes verwenden, in welchem man bestellt.

Für mich hatte dies positive und negative Auswirkungen...
Positiv: In England war die Standardausstattung umfangreicher als in D
Negativ: Ich hätte DTC nur zusammen mit dem Sport-Package bekommen und habe dadurch auf eine Funktion verzichtet welche ich in D günstig dazu genommen hätte.

Wichtig ist auch, dass der Preis der am Ende aus dem Konfigurator raus kommt der Preis für einen Rechtslenker ist. Die Linkslenkerbasis ist noch etwas günstiger. Im Konfigurator war die Basis bei mir mit 18335 GBP (inkl. 20% MwSt) ausgewiesen und auf dem Angebot für den Linkslenker standen 17440 GBP (ohne Nachlass).

2. Kosten ... Mehrwertsteuer, Zoll, Überführung, Anmeldung

Als nächstes kam die Frage, was es mich letztendlich kostet, bis der MINI in Deutschland ist.

Fahrzeuge sind was die Mehrwertsteuer angeht ein Sonderfall. Für Fahrzeuge wird die Mehrwertsteuer dort entrichtet, wo das Fahrzeug genutzt wird. Bedeutet folglich, dass man die Mehrwertsteuer in Deutschland und nicht in England zu zahlen hat. Zum aktuellen Zeitpunkt bringt das einen geringen Vorteil, da in England 20% fällig werden und in Deutschland "nur" 19%.

Zoll fällt natürlich keiner an, da England zur EU gehört.

Zusätzlich sollte man ja auch die Überführung als Kosten einrechnen ... bei mir waren das Kosten für ein Flug nach London, von dort den Zug zum Übergabezentrum, den Eurotunnel und natürlich den Sprit. Da man es nicht übertrieben sollte kommt noch mind. eine Übernachtung mit dazu. Wobei die Überfahrt natürlich auch als Erlebnis zu rechnen ist und die Möglichkeit für einen kurzen günstigen Urlaub irgendwo an der Stecke bietet.

Der Händler in England kann den MINI logischerweise nicht in Deutschland zulassen, daher kommen diese Kosten auch noch dazu ... aber ich denke diese 50 EUR oder wieviel es sind kann man vernachlässigen :)

Also: Preis MINI = MINI - 20% MwSt UK - Nachlass + 19% MwSt DE + Reise zum Händler und zurück inkl Sprit und möglicherweise Hotel - Wert des Spaßfaktors :lol:

3. Händler finden

Ich glaube hier gibt es nur eine Möglichkeit ... so machte es zumindest im Internet den Eindruck und ich habe es auch nicht anders versucht.

Und diese Möglichkeit ist den MINI bei der BMW Group International & Specialist Sales Division zu bestellen (mini-issd.co.uk bzw. bmw-issd.co.uk). Diese Sitzen in London und haben ihr Auslieferungszentrum in Ashford (Kent), das ist ca. 15 Min. vom Eurotunnel entfernt.

4. Preis verhandeln

Hier habe ich mir nicht besonders viel Mühe gegeben. Das erste Angebot war ohne Nachlass. Darauf hin merkte ich an, dass es sich bei diesem Preis noch nicht so richtig lohnt in England zu bestellen und erhielt ordentlich Nachlass auf dem 2. Angebot, da sah ich dann keinen Grund noch groß zu feilschen. Der Listenpreis in Deutschland lag bei ca 29000 EUR und in England kam ich (Überfahrt nicht abgezogen) ca. 3500 EUR günstiger weg als das beste Angebot welches ich in Deutschland hatte.

Kontakt, Ablauf, Zufriedenheit

Die ganze Kommunikation lief immer mit der gleichen Person per E-Mail ab ... glaube jeder hat hier den selben Ansprechpartner, zumindest habe ich seinen Name sehr oft in Bezug auf BMW-ISSD Bestellungen im Internet gelesen.

Ansich war der Kontakt immer sehr freundlich und es kam auch immer eine rasche Antwort. Allerdings wurden gerne mal Fragen überlesen oder es wurde sehr knapp geantwortet. Es gab auch den Fall, dass ich mir etwas für Dumm verkauft vorkam ... dazu später mehr.

Nachdem das Angebot stand bekam ich den Vertrag als PDF und habe diesen eingescannt zurückgesand.

Danach erfolgte eine Anzahlung von glaube ich 10% des Fahrzeugpreises (ohne MwSt). Diese Zahlung konnte in britischen Pfund erfolgen oder in EUR. Zahlungen in EUR erfolgen zu einem monatlichen Umrechnungsfaktor der Bank und Zahlungen in GBP eben zu dem Kurs der Bank. Für die Anzahlung habe ich eine Überweisung in GBP gewählt, was letztendlich mit den Bankgebühren und aufgrund eines höheren Umrechnungsfaktors am Tag drauf (die Bank benötigte 1 Tag um die Überweisung durchzuführen :?) teurer kam als der BMW Kurs. Der Rest des Fahrzeugs musste bis glaube ich 1 Woche (können auch 2 gewesen sein) vor Auslieferung bezahlt werden. Ich habe den Rest überwiesen als mir der Kurs günstig erschien ... in diesem Fall habe ich die Zahlung in EUR zum BMW Kurs gewählt, da dieser deeeutlich besser war als der reale GBP -> EUR Kurs und bei EUR Überweisungen keine Bankgebühren anfallen.

Nach der Anzahlung wurde der Vertrag nochmal auf echtem Papier besiegelt. Auslieferungsdatum war laut Vertrag in 2 Monaten. Dies war schon ein kleines bisschen länger, als es in Deutschland im Schnitt so dauert. Hier waren zu diesem Zeitpunkt für dieses Modell so 5 - 8 Wochen üblich.

Das Auslieferungsdatum veränderte sich 2x recht stark und erfolgte letztendlich nach ziemlich genau 4 Monaten. Nach meiner Ansicht ist dies absichtliche Diskriminierung der Leute die versuchen auf diese Weise ein Schnäppchen zu machen. Von meiner Kontaktperson kamen hierzu nur für mich sehr unglaubwürdige Aussagen. Die Auslieferung war vertraglich dann auch schon fast am Limit, arg länger kann es also nicht werden.

Kurz vor der Auslieferung erhielt ich die nötigen Papiere um hier schonmal die Zulassung zu regeln (Nötig: COC Bescheinigung, versicherungsbestätigung und eigentlich die Rechnung, bei mir waren sie auch mit dem Vertrag zufrieden). Der Auslieferungstermin und die Zeit war recht frei wählbar.

Zum Übergabeort kommt man leicht mit dem Zug und Bus. Wir sind mit der U-Bahn vom Flughafen nach London rein, von dort mit einem Schnellzug nach Ashfort und dort mit dem Bus zum Auslieferungszentrum. Kostete für 2 Personen zusammen ca. 80 EUR und dauerte so 3 Std.

Bei der Auslieferung war ich dann etwas überrascht, dass an meinem MINI englische Nummernschilder sind :lol: Der MINI wurde in England für die Überfahrt auf mich registriert ... die Schilder sind, wenn ich das richtig erkannt habe, sogar 2 Monate gültig. Man muss das Fahrzeug also nicht schon vor der Abholung in Deutschland zulassen, sondern das reicht auch noch einige Zeit danach.
Nachteil: Ich musste meine eigenen Schilder selber montieren
Vorteil: Ich hatte den MINI stilecht mit englischen Nummernschildern :yeah:

Die Übergabe war sehr freundlich und zügig. Es wurde fast alles erklärt, obwohl ich davor natürlich schon die Anleitung studiert hatte :mrorange: Geschenke gab es keine (abgesehen von einem Schlüsselanhänger mit unauffälliger Werbung drauf) und es gab auch keine Zeremonie mit Tuch drüber, Nebel, Schleifchen etc. ... aber das hätte ich auch garnicht gewollt. Der MINI sprach bereits deutsch und auch die Anleitung lag in deutsch im Handschuhfach.

Wichtig ist, dass man zur Übergabe eine Versicherungsbestätigung mitnimmt ... sonst lassen sie einen nicht los fahren ;)

Mit dem MINI ging es dann zum Eurotunnel ... Fahrzeit ca. 15 Min. und 90% Autobahn. Die Falschfahrer sind somit wenig Problem gewesen :) Für den Eurotunnel muss man zwar eine Zeit bei der Buchung angeben, wenn man früher oder später kommt ist dies aber auch kein Problem, man kommt dann auf den nächsten Zug mit freien Plätzen. Wir waren zwei Stunden früher dran und konnten direkt den nächsten Zug nehmen.

Da ich hier nun keine Urlaubsgeschichten erzählen möchte, verzichte ich auf die Erklärung der restlichen Fahrt ^^ Ausser eine Sache: In Belgien (besonders in Brüssel) aufpassen ... die kennen keine Verkehrsregeln :scratch:

In Deutschland muss man dann noch die Mehrwertsteuer zahlen. Hierfür beim Finanzamt anfragen, dann erhält man ein Formular dafür. Komisch ist hierbei, dass die Mehrwertsteuer zu dem Kurs welcher am Tag der Inbetriebname gültig ist umgerechnet werden muss. Dem Formular muss eine Kopie der Rechnung und ein Kurszettel beigelegt werden. Also relativ einfach.

Fazit

Gespart habe ich auf diese Weise schon einiges und die Überfahrt hat aufjedenfall, trotz der belgischen Verkehrssünder, spaß gemacht. Der Wagen muss ja auch ordentlich eingefahren werden :lol:

Von BMW fühle ich mich mit dieser krassen Wartezeit schon deutlich verarscht. In Deutschland hätte ich den MINI wesentlich früher erhalten. Ob ich diesen Weg nochmals wählen würde weiß ich noch nicht. Kommt dann wahrscheinlich drauf an ob ich rechtzeitig weiß, dass ich ein neues Fahrzeug brauche / möchte und somit die Wartezeit richtig einplanen kann.

Zu Beginn hatte ich die Befürchtung, dass der Aufwand recht hoch sein wird ... dies hat sich absolut nicht bewahrheitet.

Also positiv ... viel gespart.
Negativ ... viel genervt gewartet.

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